Friday, 30 October 2009

Schmetterlinge und Vögel als Seelen-Überträger bei lebenden und verstorbenen Menschen

... Während des späteren Mittelalters übernahm das Christentum die Schmetterlings- Metamorphose als Sinnbild der Auferstehung. Die damals erstaunlich scheinende Verwandlung der gefräßigen Schmetterlingsraupen in fast bewegungslose Puppen (jedoch mit drastischem inneren Umbau) und schließlich in nektarsaugende, paarungsbereite Falter dürfte entscheidend bei der Überlegung zu dieser Vorstellung gewesen sein. Die Entwicklungsstufen von der Raupe über die Puppe zum schlupfbereiten Insekt wurden mit dem Leben, den Tod und der Auferstehung des Menschen assoziiert. Am Ende der Metamorphose durchbricht der formvollendete Falter die Puppenhülle und wird so zum Symbol der Seele, die nach dem Tod den leblosen Körper verläßt (LEVINSON & LEVINSON,2005). Einer der frühesten Belege für dieses Paradigma findet sich im zehnten Gesang des Purgatorio der„Göttlichen Komödie“ von DANTE ALIGHIERI (1265 –1321), wo ein christlicher Mensch mit einem wurmähnlichen Geschöpf verglichen wurde (Si come verme incui falla), das einzig dazu geboren wurde, um sich in einen engelhaften Schmetterling zu verwandeln (Nati a formar l’angelica farfalla). Dieses Konzept kam sogar noch häufig in der Grabsymbolik des 18. und 19. Jahrhunderts zum Ausdruck. ...

Artikel lesen:

http://www.hermann-levinson.de/2006_Kapitel3.html

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